Heizratgeber Teil 5: Effektiv heizen im Campervan oder Auto

Heizratgeber Campervan
Heizratgeber Campervan und Auto

Wie ihr auf eurem Roadtrip oder bei eurem Vanlife Abenteuer eure vier Wände wohlig warm bekommt, das verraten wir euch in diesem Heizratgeber für Campervan oder Auto.

Wir haben euch in den letzten Wochen über Heizmöglichkeiten im Wohnmobil und Campervan informiert. In einem kleineren Campingbus oder einem Auto gestaltet sich das Heizen per installiertem Wärmeüberträger und Energieträger jedoch aufgrund von Platzmangel sehr schwierig.


Heizlüfter

Wer auf eine Standheizung* verzichten möchte und auch keine Zusatzbatterie* für die Heizung verbauen möchte, für den bietet sich unter Umständen ein Heizlüfter* an. So kann der Campingbus oder das Auto, bzw. Dachzelt* abends bis zum Schlafen gehen geheizt werden und morgens direkt nach dem Aufstehen wieder aufwärmen.

Ein Heizlüfter* ist effektiv nur mit 230V Landstrom zu benutzen. Diesen per Powerbank* zu laden macht absolut keinen Sinn. Die Powerbank wäre innerhalb kürzester Zeit von nicht mal einer Stunde komplett leer. Akku Heizlüfter sind auf dem Markt noch sehr selten und wenn, dann wäre der Akku etwa genauso schnell leer wie über die Powerbank. Daher eignet sich die Verwendung eines Heizlüfters vor allem für den Campingplatz, Stellplatz mit Strom oder einem anderen Ort mit fester Stromanbindung.

Im Vergleich zu Standheizungen sind Heizlüfter eine deutlich einfachere und günstigere Alternative sofern Strom vorhanden ist.

Es ist vorteilhaft, wenn der Heizlüfter mindestens zwei Heizstufen hat. So kann man individuell je nach Wärmebedarf entscheiden und dies auch den örtlichen Strompreisen anpassen. Um einen kleinen Camper (z.B. einen VW T5) gut aufzuheizen, sollten etwa 400 Watt ausreichen. Ein Heizlüfter mit ca. 2000 Watt wäre dagegen völlig überdimensioniert und kann auch auf dem ein oder anderen Campingplatz zu Problemen führen.

Keramik Heizlüfter* sind sicherer als gewöhnliche Heizlüfter, denn sie können im Grunde nicht überhitzen. So verbrennen auf der Oberfläche auch keine Haare oder Staub und unangenehme Gerüche werden vermieden. Die Keramik Elemente haben zudem eine längere Haltbarkeit und Lebensdauer als Heizdrähte. Neben einem zusätzlichen Überhitzungsschutz macht auch ein Kippschutz Sinn, mit dem sich der Heizlüfter direkt abschaltet, sobald er umgestoßen wird.

Heizlüfter sind relativ leise. Mit einem integriertem Thermostat lässt sich die gewünschte Temperatur vorweg einstellen. Innerhalb von einer Viertelstunde lässt sich die Temperatur in einem Van im Durchschnitt um gut 10 Grad steigern.

Vorteile: leise, günstige Anschaffung, kein Installationsaufwand, heizt schnell auf

Nachteile: 230V Landstrom erforderlich

Stromverbrauch Beispiel:

Leistung (W) / Spannung (V) = Strom (A)

400 Watt (heizt ausreichend für einen Campingbus (z.B. VW T5) / 230V = 1,74 A

Strom (A) x Zeit (h) = Stromverbrauch pro Tag

1,74 A x 7 Stunden (H) = 12,18 Ah Stromverbrauch bei 7 Stunden Nutzung

Heizlüfter Empfehlungen:

Weitere Heizlüfter* findest du zum Beispiel bei Amazon oder im Elektrofachmarkt.

Heizteppich

Ein Heizteppich ist im Grunde die kleine Fußbodenheizung im Reisemobil. Du legst sie wie einen Teppich auf dem Fußboden aus und kannst dir wohlig warme Füße zaubern.

Ein Heizteppich* funktioniert mit Strom, weshalb ein Campingplatz oder Stellplatz mit 230V Landstrom Sinn macht. Ein Heizteppich lässt sich ähnlich wie eine Heidecke auch mit Powerbank laden. Da diese jedoch dann leer ist und dein Fahrzeug trotzdem nicht warm, sondern nur deine Füße – eignet sich ein Heizteppich eher als Zusatz auf einem Campingplatz.

Zudem solltest du beachten, dass ein Heizteppich nicht den Raum erwärmt. Die Leistung wird nur ausreichen, um deine Füße zu wärmen.

Vorteile: leise, geringer Stromverbrauch

Nachteile: wärmt nur die Füße, Platzbedarf auf dem Fußboden des Reisemobils

Heizteppich Empfehlungen:

Heizdecke

Im Vergleich zu einem Heizlüfter, verbraucht eine Heizdecke* deutlich weniger Strom. Mit nur 100-150 Watt wäre auch eine Nutzung mit Powerstation* denkbar. Denn so verbraucht die Heizdecke* zum Beispiel in 5 Stunden 500Wh (100Watt x 5 Stunden).

Auf einem Campingplatz oder Stellplatz mit Landstrom fällt bei einer Heizdecke* also kaum ein nennenswerter Stromverbrauch an. So kann eine Heizdecke auch als Ergänzung zum Heizlüfter zum Zug kommen. Du kannst beispielsweise abends und morgens dein Reisemobil mit dem Heizlüfter erwärmen und dich nachts mit der Heizdecke* warmhalten.

Bei deinem Campingaufenthalt außerhalb einer Landstromquelle solltest du sicherstellen, dass du deine Powerstation auch am nächsten Tag wieder nachladen kannst für die kommende Nacht.

Vorteile: kostengünstig, Betrieb mit Powerstation möglich

Nachteile: Powerstation muss ggf. täglich nachgeladen werden

Heizdecken Empfehlungen:

Fußwärmer, Rückenwärmer

Sogenannte Fußwärmer sind vergleichbar mit einer Heizdecke, die die Füße umschließt. So kannst du in der kalten Jahreszeit, die von unten hochkriechende Kälte vermeiden und dich warmhalten. Rückenwärmer beispielsweise umschließen den Oberkörper und wärmen wie eine Heizdecke den Rücken.

Empfehlungen:

Wärmflasche

Perfekt für einen gemütlichen Fernsehabend in deinem Van oder unter der Kuscheldecke im Auto eignet sich eine Wärmflasche*. Für die Nacht kannst du damit entweder deinen Schlafsack* vorwärmen oder dich direkt mit der Wärmflasche* einkuscheln.

Das Wasser kannst du vorher über deinem Lagerfeuer oder deinem Gaskocher* zum Kochen bringen. Alternativ kannst du das Wasser natürlich auch mit einem Wasserkocher* erwärmen, solltest du einen dabei haben. Dieser verbraucht allerdings ordentlich Strom. Also warum nicht gleich das womöglich sowieso vorhandene Feuer nutzen.

Empfehlungen:

Elektrische Wärmflasche

Es gibt Wärmflaschen, die per Strom aufgeladen werden können und dann einige Stunden warmhalten. Ein paar Modellbeispiele findest du hier:

Empfehlungen:


Fazit:

Deine Wahl der Erwärmung richtet sich immer nach den örtlichen Gegebenheiten und deinem ganz persönlichem Anspruch. Auf einem Campingplatz mit 230V Stromanschluss hast du wie immer mehr Möglichkeiten als unterwegs.

Dennoch lassen sich durch die oben angesprochenen Möglichkeiten einige Abende gut aushalten. So kannst du dich beispielsweise abends mit warmer Mahlzeit, warmen Tee und Kuscheldecke am Lagerfeuer wärmen. Wenn du dann ins Fahrzeuginnere verschwindest kannst du dich dick einpacken und mit Heizdecke, Heizkissen und Wärmflasche einige Zeit den Abend ausklingen lassen, bevor du dich ins Innere deines vielleicht bereits angewärmten Schlafsacks zurückziehst.


Im nächsten Teil unseres Heiz-Ratgebers beschäftigen wir uns mit dem Thema:

Warmhalten beim Backpacken, Zelten, Wandern

Freut euch auf alle Infos dazu in der nächsten Woche! Bis dahin schaut gern in unseren Roadtrip-Ratgebern vorbei und stöbert durch unsere Roadtrip Produktempfehlungen.

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