Wir geben dir in unserem Heizratgeber Tipps für deine Entscheidung für eine Heizung in deinem Wohnmobil.
Je größer euer Reisemobil ist, desto mehr Optionen habt ihr bezüglich einer Heizung. Einen Überblick über die Heizmethoden und wichtige Vorbereitungen zur Isolierung deines Fahrzeugs haben wir dir bereits mit auf den Weg gegeben. Heute geht es um die Heizmöglichkeiten in einem Wohnmobil. Gerade im Winter möchtest du es ja kuschelig warm haben.
Nicht jedes Fahrzeug hat eine Standheizung* vorinstalliert. Es gibt z.B. eine Wohnmobil Heizung mit Solar, eine Wohnmobil Heizung mit Gas oder Strom, eine Wohnmobil Heizung mit Benzin oder Diesel, Heizung und Warmwasser oder auch ohne Wasser. Wir möchten euch im Folgenden ein paar dieser Heizmethoden näher bringen. Zunächst gehen wir auf die Wärmeübertragung ein.
Was brauche ich zum Heizen?
Nicht zwangsläufig besitzt dein Fahrzeug schon eine Heizung. Wenn eine Heizung integriert ist, die deinen Bedürfnissen und Ansprüchen aber nicht gerecht wird, dann ist es auch möglich diese auszubauen oder umzurüsten. Viele Heiz-Sets sind sogar schon für den Selbstausbau konstruiert, sodass es sogar möglich wäre, die Heizung selbst einzubauen, wenn du das möchtest.
Für die Heizung an sich kannst du dich auf zwei Komponenten konzentrieren:
Die Art der Wärmeübertragung und den gewünschten Energieträger, um welchen wir uns im nächsten Teil dieses Ratgebers kümmern.
Die Wärmeübertragung
Wenn es darum geht, wie die Wärme der Heizung in das Fahrzeug übertragen werden soll, dann gibt es prinzipiell zwei Arten der Wärmeübertragung: Luft oder Wasser.
Die Luftheizung
Bei dieser Wärmeübertragung wird mit Hilfe eines Brenners oder mit Heizelementen die Luft erwärmt und über ein Gebläse in die Umgebung des Fahrzeuginnenraums abgegeben. Hierbei lassen sich verschiedenste Energieträger einsetzen. Es ist die am Meisten verbreitete Form des Heizens bei einem Camping Fahrzeug.
Vorteile: wärmt schneller, günstige Anschaffung, kaum Wartung nötig
Nachteile: ggf. lautes Gebläse, Luft eher ungleichmäßig im Raum verteilt
Umluftheizung
In einer Umluftheizung wird die Luft im Innern des Gerätes in einer Brennkammer erwärmt und schließlich über ein Gebläse verteilt. Um nicht nur an einer Stelle zu heizen, gibt es Schlauchsysteme mit denen die Luft schließlich auch die Fahrerkabine, Bad, Schlafraum oder Heck erreichen kann. Das Gebläse wird mit Strom betrieben und erzeugt eine gewisse Lautstärke, die sich nicht vermeiden lässt. Dafür bleibt die Umluftheizung relativ kühl, sodass auch ein Einbau in einem geschlossenen Stauraum denkbar ist. Die Bedienung erfolgt einfach per fest installierter Fernbedienung oder per Smartphone App.
Je nach Bedarf gibt es auch Heizungen dieser Art, die gleichzeitig Wasser erwärmen können. So enthalten diese Heizungen einen integrierten Boiler* zur Erwärmung des Wassers. Umluftheizungen können auch mit Thermen* kombiniert werden. Bei dieser Variation wird ein Wasserbehälter durch Passivwärme der Schläuche mit erhitzt und spendet so Warmwasser.
Geeignet vor allem für: herkömmliche Wohnmobile
Vorteile: großflächige, individuelle Wärmeverteilung möglich, Warmwasseraufbereitung möglich, kaum Abwärme und dadurch verstaubar und wenig sichtbar
Nachteile: aufwendiger Einbau des Schlauchsystems, Gebläselautstärke unvermeidbar, Strom notwendig,
Modelle:
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Direktheizung / Konvektionsheizung
Genauso wie bei der Umluftheizung wird eine Flamme in einer Brennkammer durch ein Luft-Gas Gemisch entzündet. Die Direktheizung hat jedoch zunächst kein Gebläse und benötigt daher auch keinen Strom. Stattdessen erhitzt die Flamme einen Wärmetauscher. Dieser Heizungskörper gibt schließlich die erwärmte Luft durch Lamellen an die Umgebung ab. Da Wärme nach oben steigt, sind diese Geräte grundsätzlich in Bodennähe platziert.
Die Verkleidung* kannst du optisch meist anpassen, damit es zu deinem Wohnmobil Interieur passt. Es gibt sogar virtuelle Kaminfeuer*, die du einblenden kannst, um dir eine kuschelige Atmosphäre zu schaffen. Du darfst die Lamellen jedoch nicht verdecken oder Kleidung darauf trocknen.
Da diese Heizung meist mit Gas betrieben wird, ist ein Abgaskamin* notwendig. Dieser sollte einen Kaminaufsatz enthalten, welcher mindestens 10 Zentimeter über die weiteren Dachbauten wie Solarzellen, Transportboxen etc. hinausragt. Damit ist diese Heizung aber sogar während der Fahrt einsetzbar.
Bei Bedarf und größeren Wohnmobilen lassen sich Direktheizungen um ein Gebläse/ eine Therme* ergänzen, welches jedoch natürlich Strom verbraucht. Auf diese Weise könntest du jedoch Warmwasser bereiten. Von sich aus sind die Direktheizungen eher für kleinere Campervans gedacht, da sich die Luft weniger verteilt.
Geeignet vor allem für: kleinere Wohnmobile, Campervans
Vorteile: Einbau einfach, geringe Lautstärke, günstige Anschaffung, kaum Wartung notwendig
Nachteile: Luftverteilung ungleichmäßig, Lamellen dürfen nicht verdeckt werden, Warmwasser nur mit optionalem Gebläse/Therme möglich
Modelle:
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Die Wasserheizung
Hierbei wird ein Heizkessel mit z.B. Strom oder Gas erwärmt und diese Wärme über einen Wasserkreislauf transportiert. Über verlegte Rohre oder Konvektoren zirkuliert so im Leitungssystem des Fahrzeugs ein Gemisch aus Wasser und Glykol, welches frostsicher ist.
Dies kann zum Beispiel über eine Fußbodenheizung* passieren oder über einen Wärmetauscher wie beispielsweise einen Heizkörper. Das erwärmte Wasser strahlt so die Wärme an die Umgebung im Fahrzeug ab. Bei einer Fußbodenheizung* ist die Wärmeabstrahlung jedoch vergleichsweise gering und eher nur für das Wohlbefinden der Füße geeignet.
Wasserheizungen findet man eher in sehr großen Wohnmobilen oder Luxus-Linern. Eine Wasserheizung kann auch während der Fahrt betrieben werden. So kann anstatt von Gas oder Strom dann auch die Motor-Abwärme genutzt werden.
Bei dieser Art der Wasserheizung hat man im Fahrzeug durch Strahlungswärme ein sehr angenehmes Klima. Durch die große Flexibilität werden Wasserheizungen interessant. Nicht nur die Kombination mit dem Kühlkreislauf oder der Motor-Abwärme macht diese Heizung rentabel. So profitierst du auch von kombinierter Fußbodenheizung*, Handtuchtrocknern* oder einem Gebläsekonvektor für Schränke oder zur Kleidungstrocknung.
Geeignet vor allem für: sehr große Wohnmobile, Luxus-Liner
Vorteile: Wärme wird gleichmäßig verteilt, geräuschlos, zahlreiche Kombinationen und Zubehör zur Wärmenutzung
Nachteile: teure Anschaffung, teure und aufwendigere Wartung, groß und schwer, es dauert etwas länger bis es warm wird
Modelle:
Alde Compact 3020 HE
Zusatzheizung auf Motorbasis: Webasto Thermo Top*, Eberspächer Hydronic*
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Mit welchen Energieträger ihr diese Luft- und Wasserheizungen betreiben könnt, dies erläutern wir in der nächsten Folge unseres Heiz-Ratgebers!
Denn im nächsten Teil unseres Heiz-Ratgebers beschäftigen wir uns mit dem Thema:
Heizung im Wohnmobil – Die Energieträger Gas, Benzin, Diesel, Elektro, Holzofen
Freut euch auf alle Infos dazu in der nächsten Woche!